Beerdigung Ferenc Hottya

Abdankung am 1. 2. 2007, 15.00 Uhr am Stadtpfarrfriedhof in Baden

Musik:

Franz Schubert: „Ave Maria“

Lena

Begrüssung

Hallo liebe Familie, ihr lieben Freunde und Trauergäste
Hallo Ferenc Schatz!

Wir sind heute hier alle beisammen, um von dir Abschied zu nehmen, um uns gemeinsam an dich zu erinnern, mit dir zu sprechen und ganz fest an dich zu denken.

Für jeden von uns hast du, lieber Ferenc, eine ganz bestimmte, besondere Bedeutung. Jeder hat seine Gefühle und Gedanken, die er mit dir teilt, seine persönlichen Erlebnisse, an die er sich erinnert.

Dein Leben war unglaublich vielfältig, du hast Dinge miterlebt, die so mancher von uns sich gar nicht vorstellen kann, hast deine Träume nie aus den Augen verloren und bist auf deinem Weg vielen Menschen begegnet. Manche wurden zu deinen Freunden, zu deinen Verbündeten, zu Kollegen oder Partnern. Einige von diesen Menschen wurden zu deiner Familie.

Zwei Menschen, die dir immer nahe gestanden haben, stehen jetzt hier bei mir. Sie werden nun deine Geschichte erzählen…

Balu & Raffi

Lebenslauf

Absolviert 1977-81 die HTL in Bautechnik und Hochbau mit Matura sowie eine künstlerische Ausbildung als Dekorateur und Grafiker an der Volkshochschule. Architektur und Kunst ist absolut seine Linie, nur Zeit und Ort lassen es nicht zu sich darin zu entfalten. Die Grundlinien in diesem Beruf sind von der Diktatur bestimmt. Ferenc sieht keine Chance seine eigenen Ideen in diesem Rahmen zu verwirklichen.

Danach 19 Monate Bundesheer unter unvorstellbaren Bedingungen. Diese Zeit raubt ihm viel seiner Energie und Kraft.

1982-84 Ausbildung zum Optikermeister. Das Design und die Anfertigung von Brillen, sind schließlich eine Möglichkeit in irgendeiner Weise frei denkend kreativ und handwerklich tätig zu sein – trotzdem nicht gerade die Erfüllung seines Lebens. Eigene Entscheidungen zu treffen, geschweige denn selbstständig etwas auf die Beine zu stellen ist, wie gesagt, in diesem Land zu dieser Zeit beinahe undenkbar.

1988 - Nach einer aufregenden Flucht aus dieser diktatorischen Zange, landet er schließlich in Österreich.
Die ersten vier Jahre in Österreich, angestellt bei „Herlango & Fabrini“ als Optikermeister. 28 Jahre Ostblock ohne politisch zu agieren prägen, es macht ihm die Integration in die neue Umgebung nicht gerade leicht. Doch er kommt zu der Erkenntnis „nur“ mit dem Schock der Freiheit zu kämpfen.
In Sprache Deutsch waren ihm „Mini-ZIB“, der humorvolle „Alf“ und Pseudohero „Night Rider“ gute Lehrer.

1993 – angestellt bei Schildermaler und -hersteller Ebinger. 94 angestellt als Dekorateur bei einem kleinen Unternehmen.

Weihnachten 1994 „DAY 0“ seines künstlerischen Werdegang

Ein Freund (Laszlo S.) macht ihm eine Airbrush Ausrüstung zum Geschenk. Wie ein Virus verbreitet sich die Kunst des Luftpinsel
in seinem Kopf. Ferenc startet die ersten Versuche seine Gedankenwelt mit Hilfe dieser Technik auf´s Papier zu bringen. Später wurden alle möglichen Objekte gestaltet. In dieser Zeit der Entwicklung ist seine langjährige Freundin (Claudia D.) DIE große Stütze.

März 1995 – erste kleine Ausstellung seiner Werke in einem Papiergroßhandel und Künstlerzubehör in Wien.
Kurze Mitarbeit beim Aufbau des „Airbrush Center Lenz“ in Wien. Ab Sommer diesen Jahres erste Schritte zur Selbstständigkeit.
Gemeinsam mit Peppi Neuber Gründung des Studios „Vienna Art FX“. Für Ferenc steht jedoch immer noch seine Kunst im Vordergrund. Er beschließt seinen eigenen Weg zu gehen.

1998 – Mit der Gründung von ART OF COLOURS war es ihm endlich möglich seine Ideenwelt in eigenem Stil und Rahmen zu vermitteln. Er gestaltete zahlreiche Autos, Bikes, und Lokale mit der Kunst des Luftpinsel für Privatpersonen wie auch Großkonzerne und schaffte sich dadurch österreichweit einen Namen.
Er fand Faszination darin, den menschlichen Körper als Medium für künstlerische High-lights zu verwenden. Vor allem der weibliche Körper quasi als lebendige Leinwand.

Bodypainting wurde für Ferenc zu einem wichtigen Thema. Gleich nach seinem ersten öffentlichen Auftritt im „Schlosshotel Wörthersee“, erkannte Alex Barendregt (Gründer des internationalen Bodypainting Festivals in Seeboden www.bodypainting-festival.com) seine unverkennbare Kunst der Körpermalerei und lud ihn ein auf das erste Bodypainting Festival nach Kärnten.
Seine Einzigartigkeit und Kreativität in dieser Kunst brachte ihm 2000 den Europameistertitel.

Ferenc ist der einzige Künstler aus Österreich, der bis heute jedes Jahr am Bodypainting Festival einen der ersten drei Plätze entgegen nehmen konnte (offizielle Liste der Platzierungen des Bodypainting-Festival 1998 bis 2005).

Europameister Airbrush 2000
Vize Europameister Airbrush SFX 2001
Vize Pro Weltmeister Airbrush 2002
3. Platz Weltmeisterschaft Airbrush 2003
3. Platz Weltmeisterschaft Airbrush 2004
1. Platz Weltmeisterschaft Airbrush 2006

Neben der Karriere als Bodypainter sind seine Airbrushkünste auf Autos und Motorrädern nicht in den Hintergrund gerückt. In zahlreichen Zeitschriften sind seine Werke veröffentlicht und auf verschiedenen Wettbewerben mit ersten Plätzen ausgezeichnet.

Zurzeit arbeitet Ferenc an seiner neuen Galerie, die er schon nächstes Jahr im Rahmen eines großen Konzerns präsentieren wird. Zu sehen wird es sowohl abstrakte Malerei, sowie auch digital bearbeitete Kunstwerke geben.

Musik:

Bette Midler: „The Rose“

Alex

Nachruf Bodypainting-Festival

Es ist ein grauenhaftes Gefühl zu erfahren, dass jemand der ein Teil deines Lebens war einfach an einen Platz geht, den man nicht erreichen oder erfahren kann.

Wir gewöhnen uns an eine Freundschaft, die lange Zeit währt. Manchmal ändern sich diese Freundschaften, sie wachsen oder enden. Es ist schön, dass man die Wahl hat, sich für den wachsenden Weg zu entscheiden. 

Wenn jemand einem nahe steht, nehmen wir es als selbstverständlich, dass dieser immer bei uns sein wird. Der Tod von Ferenc war für uns alle unerwartet und schockierend.

Genau 10 Jahre ist es her, dass ich das erste Mal die Bodypainting-Kunst in meinem Kopf bekommen habe.
Genau 10 Jahre ist es her, dass ich ihn das erste Mal angerufen habe, um ihn nach Seeboden zu bitten, um an einem Treffen von Bodypainting Künstlern teilzunehmen.
10 lange Jahre hat er mich begleitet, mich inspiriert, mich unterstützt und in dem Sog seiner positiven Energie hat er viele andere mit diesem Festival verbunden.

Er war ein großer und großartiger Teil der Szene und Bindeglied zwischen Leuten aus der ganzen Welt. Er war von vielen Künstlern nicht nur wegen seines künstlerischen Talentes respektiert worden, sondern vor allem wegen seiner liebevollen Art.

Lange Zeit haben wir ihn gekannt und es als selbstverständlich genommen, ihn noch viele weitere Jahre als Freund zu haben. Nun ist mir diese Entscheidung genommen worden. Die Wahl, die mir jetzt noch bleibt, ist seinen Geist in Erinnerung zu behalten – voller Kreativität, Ideen, Ausdruck und vor allem seine weltoffene Herzlichkeit.

Ich glaube nicht daran, nur die Trauer alleine in meinem Herzen zu behalten, wenn er in seinem Leben voll positiver Energie gewesen ist. Und wenn ich an Ferenc denke, so möchte ich jemanden anrufen, der ihn ebenso geschätzt hat, um über ihn zu sprechen.

Fehlen wirst du mir, unserer Gemeinschaft, unserer Bühne, aber in unseren Köpfen und Herzen wirst du immer da sein.
(Alex Barendregt – World Bodypainting Festival / World Body Painting Association)

Fredi & Alex

Nachrufe deiner Freunde

Raphael Leb hat im Internet auf der Homepage von Ferenc ein Forum eingerichtet, wo Nachrufe für Ferenc geschrieben werden können. Vielen Dank Raffi! Innert kürzester Zeit sind über 40 Nachrufe eingegangen und der Tenor ist durchwegs einhellig. Es verlässt uns ein lieber Mensch, niemand kann es verstehen, Ferenc fehlt uns allen.

Es ist nicht möglich, alle diese Nachrufe zu verlesen. Aber wir wollen an dieser Stelle doch noch einige kurze Ausschnitte zitieren:

Du hast gezeigt welche Stärke entstehen kann wenn Du Dich am schwächsten fühltest. DER Künstler der vergänglichen Kunst ist abgetreten, und es bleibt so vieles. (Dirk)

So viele Ideen sind noch nicht verwirklicht – so viele Worte sind noch nicht ausgesprochen… meine Seele ist zerrissen und ich mache mir riesige Vorwürfe: warum habe ich nicht einmal mehr telefoniert oder geschrieben, warum habe ich mich in deiner schweren Zeit nicht mehr um dich gekümmert? Ferry, du hast mir so viel gegeben und durch deine eindringlichen Denkanstösse auch versucht, einige Weichen in meinem Leben zu stellen. (Fredi)

DANKE FÜR DEINE LANGJÄHRIGE FREUNDSCHAFT
DANKE FÜR DEINE WEISHEIT
DANKE FÜR DEINE EINZIGARTIGKEIT
DANKE FÜR DEINE EHRLICHKEIT
DANKE FÜR DEINE DISKUSSIONEN
DANKE FÜR DEINE KUNST
DANKE FÜR DEINE KRITIK UND FÜR DEINE RATSCHLÄGE
DANKE FÜR DEINEN ANSPORN WIR BEIDE WAREN IMMER SUCHENDE
DU WIRST IN JEDEM MEINER PINSEL SEIN! FREI NACH DEINEM LIEBLINGSZITAT: "Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele!" (CHRIS)

Erinnere dich an unseren Spruch: Wir Menschenkinder sind Engel mit einem Flügel. Um fliegen zu können müssen wir uns umarmen. Ich umarme dich in Gedanken. Irgendwann können wir wieder gemeinsam fliegen. (Sigi)

Wieso bloss merkt man immer erst wie sehr man einen Menschen geliebt hat wenn er nicht mehr da ist? FERENC ich hab dich lieb und ich werde dich immer in meinem Herzen tragen.
Danke für deine Freundschaft. (Mike)

Du zeigtest mir, wie du - ein begnadeter Künstler - auch anderen Künstlern Respekt entgegenbringen konntest… Du schenktest mir die Möglichkeit, dich kennen zu lernen - als sehr ehrlichen und warmherzigen Menschen mit großen Gefühlen. Und dafür danke ich dir... Du wirst mir fehlen als großartiger Künstler und noch viel mehr als Freund! (Janny)

Ich konnte Dich als immer fröhlichen, hilfsbereiten und liebevollen Menschen kennen lernen. Deine Kunstwerke, werden uns immer an Dich erinnern. Du bist nicht gestorben, sondern uns nur voraus gegangen. (Harald)

Wenn du in den Raum getreten bist, ist die Sonne aufgegangen. Dein Lächeln, deine Gestik, deine Mimik...alles strahlte Lebensfreude aus. Du bist für mich der kreativste Mensch den ich kenne. (Katja)

Ich kenne nur wenige Menschen, denen das Geben mehr bedeutet als das Nehmen. Ferenc war einer dieser kostbaren Menschen. (das gesamte Vollgas-Team)

Es gibt Menschen im Leben, die man nicht lange kennt und trotzdem nehmen sie einen ganz besonderen Platz in deinem Herzen ein. Sie bereichern dich und verändern deine Art und Weise, Dinge zu betrachten. Ferenc, du warst eine dieser besonderen, sehr selten zu findenden Personen für mich. In schwierigen Zeiten hast du mir Kraft gegeben, obwohl du selber wenig davon hattest - egal wie spät es war. Du hast gewusst wie es mir geht, ohne mich danach fragen zu müssen. Deine Ehrlichkeit, deine Kritik und deine Anregungen waren mir enorm wichtig. Doch egal ob wir einer Meinung waren oder nicht, du hast mich immer so akzeptiert wie ich bin. Du hattest diese besondere Gabe, jemandem in die Augen zu schauen und zu wissen, wie derjenige fühlt. Meine Tränen kann ich nicht verleugnen, aber ich möchte in Zukunft auch lächeln und an die schönen Momente zurück denken, die ich mit dir, diesem wundervollen, gütigen, ehrlichen, offenen, starken und weisen Menschen verbringen durfte. (Desi)

Du bist und warst der gefühlvollste Mensch den wir je kannten. Es war eine Bereicherung in unserem Leben dich kennen gelernt zu haben. (Mike und Conny)

Als ich Dich vor sehr langer Zeit kennen lernte, wusste ich nicht, dass es so tiefsinnige und ehrliche Freundschaften gibt! (Balu)

Ich danke dir für .....

die wundervolle Zeit, die wir miteinander verbringen durften

die Nächte die wir uns um die Ohren geschlagen haben

die Zeit wo wir einfach nur Spaß hatten und den Ernst des Lebens hinter uns ließen

dass du da warst wenn es mir schlecht ging

deine Freundschaft, deine Offenheit, deine seelische Unterstützung

dass du mich immer zum Lachen gebracht hast

Ich hab einfach so einen Menschen wie dich kein zweites Mal in meinem Leben getroffen. (Stefan)

Deine Kunst hat mein Leben geprägt und deine Stärke zu kämpfen wird mir immer ein Vorbild sein. (Charlie)

Musik:

Söhne Mannheims: „Und wenn ein Lied…“

Fredi

Licht für Ferenc

Ferenc mein kleiner ungarischer Bruder, du Fels in der Brandung, mein Knuddelbär – wo bist du?

Liebe Lena, liebe Angehörige und Freunde, liebe Mittrauernde.

Wir müssen heute Abschied nehmen von Ferenc Hottya. Noch ist es für uns alle unfassbar, dass er nicht mehr unter uns weilt. Aber das Grab macht es uns deutlich, dass es so ist und wir hier zurückbleiben müssen. Da ist die Grenze, die wir nicht überwinden können. Im Moment sehen wir nur das Dunkle dieses Grabes. Was auf der anderen Seite ist, Licht, Wärme, Geborgenheit, können wir nur erahnen und hoffen. Das hat noch niemand von uns mit eigenen Augen gesehen. Aber die Hoffnung darauf ist uns gegeben, durch Jesus Christus, der sagt:

„Ich bin das Licht dieser Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

(Joh 8, 12)

Im Vertrauen auf diese Verheissung nehmen wir Abschied von dir, Ferenc. Du hast das Tor durchschritten – wir bleiben zurück. Zurück bleiben alle die, die dich mochten, liebten und die zu dir gehört haben.

Egal in welche Religion wir hineingeboren wurden – egal zu was wir uns bekennen. Wir finden überall grundlegende Elemente, die sich an manchem Ort sehr ähnlich sind und die uns Trost spenden.

Die Christen sagen: wir geben deinen Körper zurück zu Stein und Erde, wo wir alle herkommen und wir vertrauen darauf, dass du bei Gott geborgen bist. Dort wird dir deine Last abgenommen und deine Fragen finden eine Antwort. Unsere Liebe und unsere Wärme aber bleiben bei uns, bei denen, die dich lieb gehabt haben. In der Liebe, die uns mit dir verbindet, lebst du weiter.

Die Indianer haben beinahe die gleiche Sichtweise: Dein Körper ist entstanden aus Mutter Erde – zu Mutter Erde gehst du heute zurück. Wenn ich es mit den Worten der Indianer sage, so danke ich Mutter Erde, dass wir dich als lieb umsorgenden Vater, als wahren Freund, als warmherzigen Menschen und als einen unwahrscheinlich begnadeten Künstler unter uns haben durften. Ich bitte Mutter Erde, dass sie dich, lieber Ferenc, mit all ihrer Wärme geborgen in ihren Schoss aufnimmt.

Es gibt Gegenden, wo man zu einem Friedhof auch „Gottesacker“ sagt. Das ist eigentlich eine sehr hoffnungsvolle Bezeichnung. Der Friedhof ist mit diesem Namen nicht nur ein Ort, der das aufnimmt, was am Ende unseres Lebens zurück bleibt. Ein Acker ist ein Boden, der bearbeitet wird, damit darauf etwas wächst. Auf einem Acker wird gesät und geerntet.

Der Kreislauf vom Werden und Vergehen, den wir in der Natur erleben, hilft uns verstehen, was mit dem Glauben an Auferstehung gemeint ist. Wie ein Samenkorn in der Erde, müssen wir sterben, damit neues Leben entstehen kann. Wie eine Pflanze aus dem Samenkorn wächst, so werden wir zu neuem Leben auferweckt.

Ferenc du bist dem Licht entgegen und du lässt uns alleine hier zurück. Du würdest das mit Sicherheit nie machen, wenn du nicht hundert Prozent wüsstest, dass für uns alle gesorgt ist. Es ist nun unsere Aufgabe, das Licht das du in uns angezündet hast weiter zu tragen – hinaus in die Welt – hinaus zu den Menschen.

In vielen Kulturen ist es ein alter Brauch, dass immer wenn jemand gestorben ist, eine Kerze angezündet wird, als Zeichen dafür, wo wir alle darauf zugehen. Diesmal ist es an uns, dies zu machen – zum Andenken an Ferenc und für uns zum Trost.

Lena wird nun die erste Kerze für Ferenc anzünden und dieses Licht weitergeben. Alle die möchten, dürfen dann nach vorne kommen, ihr eigenes Licht für Ferenc anzünden und es hier vorne abstellen. Unseren Dank, unseren Schmerz, unsere Fragen – all das legen wir mit diesem Licht der Liebe hier vorne für Ferenc hin, damit er mit unserer Hilfe seinen Frieden finden kann.

Lieber Ferenc: mein Herz bleibt bei dir – du wirst ewig in Erinnerung bleiben!

Musik:

Depeche Mode: „Somebody“

Lena

Mein Baby

Mein Baby, meine Liebe! Wir haben uns gefunden und nicht mehr losgelassen, teilten jeden unserer Gedanken, jedes Gefühl miteinander – 24 Std. am Tag. Du kennst mich so gut… wohl besser, als ich mich selbst kenne. Ich wusste nicht, was Liebe ist, bis ich dich getroffen  habe.

Ich hab’ hier einen Brief von dir, den hast du mir im Sept. letzten Jahres geschrieben. Als ich ihn damals gelesen habe, wusste ich noch nicht, was er für eine Bedeutung haben wird. Jetzt lese ich ihn mit einem anderen Bewusstsein…

Du schreibst:
“Gott oder Joda sei Dank, ich habe derzeit Begegnungen der dritten Art, und statt Fürchten habe ich gelernt auf viele Dinge und kleine Zeichen zu achten. Anscheinend bin noch empfindlicher geworden denn je. Aber dieses mal nicht ins negative!! Bis dato… habe meine Kräfte wegfliessen gespürt… und jetzt ist merkwürdigerweise alles anderst. Wenn ich an dich und unsere Tochter denke, habe ich ein Gefühl von Erfüllung und ich bin uuuur stolz drauf, dass ihr in meinem Herzen seid und dass ich euch schätzen gelernt habe.
Bei eine Begegnung mit eine „LAMA“ Schüler habe erfahren die Antworten was mich 45 Jahre schweben lassen haben. Dabei in ein Ritual (kleines) habe unsere Beziehung dargestellt bekommen. Wir sind der Luft und Feuer! Wir schwingen gemeinsam und irgendwie haben eine Gemeinsamkeit auf diesem Weg!
Ich verstehe schon, warum wir trotz Verschiedenheiten so aneinander angezogen und warum so gut harmonieren (ten).
Das Zauberwort ist noch immer „gemeinsam Schwingen“ und da der Feuer bist, ich werde schauen, dass ich dir nie der Luft nehmen wird, sonder egal in welches Raum dir immer gib.
Das kleine „Funken“ aus unserer Schwingung entstandene Wunder, ist unsere Tochter. Die braucht Wärme von dein Feuer und der Luft sich zum entwickeln von mir!
Ich bin jetzt sicher, dass es so ist…“

Ferenc, ich liebe dich.
Es erfüllt mich mit Stolz, die Mutter deines Kindes zu sein. Dass du in mein Leben getreten bist, ist das Schönste und Beste, was passieren konnte. Du hast mein Herz geöffnet und es strahlen lassen. Weil es diese Liebe gibt, schlägt jetzt noch ein kleines Herz. Edina ist das Leben und die Kraft die mir geblieben sind von dir

Was ich vermisse, jeden Tag, jede Sekunde:
Deine Nähe, allein deine Gegenwart gibt mir geborgenes, warmes Gefühl. Zu wissen du bist da, bei mir.
Deine Umarmungen, du drückst mich zu dir und mein Kopf liegt in deinen starken Händen. Geborgenheit, Gelassenheit – entspannt schliesse ich die Augen und spüre dein Herz, wie es schlägt.

Was ich vermisse:
Deine Art mich zum Lachen zu bringen. Wenn ich wieder mal von grossartig wichtigen Dingen spreche, unlösbare Problematiken des Lebens – ein Wort von dir, unerwartet, sarkastisch, zauberst du ein Grinsen in mein Gesicht.

Was ich vermisse:
Dich zu beobachten, wenn du mit unserem Mädchen flüsterst und zärtlich zu ihr bist. Sie sanft liebkost, küsst… liebst.
Mit dir zu lachen, wenn sie wieder ein neues Wort erfindet, oder tollpatschig in deine viel zu grossen Schuhe schlüpft. Ihr gemeinsam beim Schlafen zuzusehen und wir haben nur einen Gedanken – sie ist so schön, sie ist so schön!

Was ich vermisse:
Mit dir zu philosophieren über die Farbe der Sterne, den Mensch Als winziger Teil des Universums, darüber, warum wir Menschen so verschieden sein können und – doch – wenn wir weinen, fühlen wir alle gleich.

Was ich vermisse:
Deinen Geruch, deine Wärme, deine Leidenschaft – dich zu trösten, dich zu lieben. Dein Gesichtsausdruck beim Lesen und wenn du deine Augen reibst… dein Rat, deine Denkanstösse, dein Lob. Deine Hände, deine Nase, dein Zwinkern, deine Gestik, deine Küsse… deine Blicke, deinen Bauch.

Ich werde all das fest in mein Herz schliessen, an einen schönen warmen Ort. Dieser Ort ist für immer dein. Meine Liebe wird weiterleben und ich werde an dich denken, jeden verdammten Tag – bis ich wieder bei dir sein kann.

Und du, mein Schatz! Mach dich auf die Reise! Du musst deinen Weg gehen, sowie wir alle. Ich werde für unsere Tochter stark sein, ihr von dir erzählen, von uns – dass wir nichts mehr wollten als SIE! Diese unsere kleine Maus.

Ich liebe dich!

Musik:

James Blunt „Goodbye my lover“

Lena

Danksagung / Mitteilungen

Ich will mich jetzt noch von ganzem Herzen bei euch allen bedanken. Bei meiner Mama, wie Ferenc sie immer liebevoll genannt hat, Tigermama! Danke, dass du so stark bist und immer für mich und Edina da.
Danke mein Geschwisterpack, ihr seid so lieb und so wichtig für mich.
Danke Oma, du bist für Ferenc immer ein wichtiger Mensch gewesen.
Danke Lieber Raffi, für deine Freundschaft und Fürsorge.
Ein ganz grosses Dankeschön an Alex, Balu, Fredi und alle geliebten Freunde - für eure tröstenden Worte und Unterstützung in dieser schmerzvollen Zeit.
Und natürlich Danke für die vielen grosszügigen Spenden!

Wir wollen nun Ferenc an seine letzte Ruhestätte begleiten und uns gemeinsam von ihm verabschieden.

Am Grab:

Fredi

Aus Fynn’s: Anna schreibt an Mister Gott: „Wie wird man ein Engel?“

Lieber Mister Gott

Heut muss ich dir schreiben, weil, wir haben in der Schule aufgekriegt, einen Brief schreiben an den besten Freund, den man hat, und ihm sagen, was ich mal werden möchte, wenn ich gross bin und keine Schularbeiten mehr machen muss. Deshalb schreib ich an dich, denn Fynn ist ja hier, dem kann ich nicht schreiben oder er würd darüber lachen. Du lachst aber nie, wenn du mir beim Schreiben über die Schulter guckst. Das find ich prima, weil, sonst würd ich vielleicht rot werden.

Was ich mal werden möchte, ist Engel. Das hab ich noch niemand gesagt, auch Fynn nicht. Deshalb weiss ich noch nicht, wo man die Flügel herkriegt. Stimmt es, dass man da erst tot sein muss? Das hat der Robbie aus der Mortonstreet gesagt, der Torwart werden will. Der glaubt an überhaupt nichts ausser Fussball. Und er sagt, ein Engel ist bloss dazu da, dass kein Ball ins Netz geht. Ich möchte aber mehr tun, wenn ich mal Engel bin. Und auch nicht erst tot sein müssen.

Ich schreib dir, weil ich glaub, dass nur du richtig weißt, wie man Engel wird. In der Bibel steht, dass du Engel selber machst. Da dacht ich, weil du auch mich gemacht hast vor paar Jahren, kannst du mich auch zum Engel machen. Später mal. Aber nicht zu spät. Jedenfalls bevor ich so alt bin wie Mrs. Cook. Dann ist man schon zu alt, um noch fliegen zu lernen oder um noch andauernd Gutes zu tun. Mrs. Cook tut oft nichts Gutes, wenn sie Noten gibt. Das möchte ich später mal nicht machen. Lieber für andere die Hausaufgaben machen, wenn sie’s nicht können. Dann wär ich fast so nützlich wie du. Ob du mir dabei helfen kannst, würd ich gern von dir wissen. Wenn du mir zeigst, was man als Engel alles können muss, dann würd ich bestimmt für üben. Ganz sicher…

Stiller Abschied

Jetzt ist die Zeit gekommen, um still Abschied zu nehmen.
Vielleicht möchten sie dies symbolisch mit der Erde machen:
Asche zu Asche - Staub zu Staub
Sie können auch eine Rose hinlegen als Zeichen, das ohne Worte verstanden wird.
Es kann heissen: danke, oder: ich hab dich lieb…
und es bedeutet: die Liebe ist stärker als der Tod.

Anschliessend dürfen alle einen Luftballon nehmen. Unsere letzten Wünsche, Gedanken und Hoffnungen werden Ferenc Hottya auf dem langen Weg nach oben begleiten, wenn wir sie dann gemeinsam zum Himmel steigen lassen.

Musik:

3 Songs von Depeche Mode

 

Für Ferenc: „Gute Reise!!!“
Unsere Luftballons begleiten dich mit den besten Wünschen auf deinem langen Weg nach oben